„Die Anklage“ – ein Hörbuch

Einige Internetbekannte haben sich schon über meine oft länger andauernde Abwesenheit im Netz der Netze gewundert. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Einer der Gründe ist, dass ich einer regelrechten Hörbuchsucht verfallen bin.

Ein Hörbuch ist nichts anderes als ein von einem Sprecher vorgelesenes Buch. Oftmals werden hierbei Seiten ausgelassen (die gekürzten Versionen), viele werden aber auch in Ihrer kompletten Länge vorgetragen. Das Hörspiel hingegen ist vergleichbar mit einem Film im Fernseher mit geschlossenen Augen und den zusätzlichen Hinweisen für Sehbehinderte. Dies als kurze Erklärung, nachdem mich schon einige nach dem grundlegenden Unterschied gefragt haben.

Ich könnte die Bücher natürlich auch einfach kaufen und ganz einfach lesen. Zum Einen bin und war ich aber noch nie interessiert am Lesen, zum Anderen fehlt mir hierzu schlichtweg die Zeit. Über mehrere Wochen oder gar Monate hinweg ein Buch zu lesen erscheint mir nicht sonderlich fesselnd. Konzentriert hören kann ich aber während der langen Spaziergänge mit Laika.

Als siebtes Buch (vielleicht berichte ich über die sechs zuvor auch einmal) habe ich in den vergangenen Tagen den Thriller „Die Anklage“ von David Ellis gehört (im Original: „Breach of Trust“). Das Buch hat eine Länge von 16,5 Stunden. Das hört sich sehr lange an. Aber die Zeit vergeht hierbei im Fluge. Es ist schwierig die Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen und die Handlung bis zum Weiterhören ruhen zu lassen.

Das Buch wird erzählt von einem Rechtsanwalt (der Autor ist selbst auch Rechtsanwalt). Dieser vertritt als einer von mehreren Anwälten zu Beginn ein Mitglied der Regierung und erlangt hierbei einen großartigen Erfolg. Dem angeklagten kann die Mittäterschaft an einem Mord letztlich nicht nachgewiesen werden. Dieser Einstiegsfall gründet die Basis für den Rest des Thrillers. Kurz: Der Anwalt arbeitet eher unfreiwillig mit dem FBI zusammen und deckt „Unstimmigkeiten“ auf Regierungsebene auf. (Ich denke weitere Infos zum Inhalt wären gegenüber denen, die das Buch noch lesen möchten, unfair).

Das Hörbuch (nur von dem kann ich berichten) wird von dem männlichen Sprecher sehr gut vorgetragen. Durch geschickte Betonungen und Anpassung der Stimmlage zu gesprochenen Worten fühlt man sich sehr gut im Geschehen. Ausschweifungen oder langatmige „Zwischenspiele“ konnte ich nicht feststellen, dafür aber Wiederholungen von Fakten, die sehr hilfreich sind den Zusammenhang des Gesamtkomplexes der Handlung nicht zu verlieren. Jeder kann sich vorstellen, dass der Handlungsablauf bei der Länge des Buches einiges umfasst.

Im Handlungsablauf des Buches konnte ich keine Unstimmigkeiten erkennen. In vielen anderen Werken (wie auch Filmen im Fernsehen / Kino) stoße ich sonst sehr oft auf „logische Fehler“.

Mein Fazit: Das Buch kommt ohne viele Leichen aus. Die Gedanken des Erzählers werden in seinen rechtlichen und psychologischen Folgerungen sehr gut dargestellt. Phasenweise baut sich eine Spannung auf, die einem die Nackenhaare (soweit man welche hat) erstarren lassen.

Hat jemand eine andere Meinung zu dem Buch?