Porsche Oldie Night, Nazareth

[nggallery id=58]

Mitte der 60er Jahre gründeten Dan McCafferty,
Pete Agnew und Darrell Sweet in Schottland
die Band THE SHADETTES, die sich in erster Linie
als Coverband von Rocksongs in ihrer Heimat ei-
nen Namen machte. Zu ihnen stieß 1968 noch
Manuel „Manny“ Charlton und sie formierten
sich als NAZARETH. Als Live-Band tourten sie
zunächst ohne Plattenvertrag durch Europa,
bevor sie 1971 das erste Album „Nazareth“ ver-
öffentlichten. Hieraus wurde mit „Morning
Dew“ eine Single ausgekoppelt, die sich sogar
in einigen Charts platzieren konnte. Ein Jahr
später veröffentlichten sie das zweite Album
„Exercises“. Aufgrund des sich nicht einstellen-
den kommerziellen Erfolges wollte sich die
Plattenfirma von NAZARETH trennen. Auf einer
gemeinsamen Tournee mit DEEP PURPLE zeigte
sich Bassist Roger Glover so begeistert, dass
er 1973 das Album „Razamanaz“ produzierte.
14
Gleich die erste Single-Auskopplung „Broken
Down Angel“ kam in England auf Platz 9, das
Follow Up „Bad Bad Boy“ erreichte ebenfalls die
Top Ten. Motiviert durch den Erfolg, schoben
Glover und NAZARETH noch im selben Jahr den
Longplayer „Loud ’n’ Proud“ nach, auf dem sich
mit „This Flight Tonight“ die Cover-Version eines
Joni Mitchel-Songs befand. Als Single führte
dieser Titel zum weltweiten Durchbruch für
NAZARETH und wurde nicht nur in Deutsch-
land zum Top Hit. Der Nachfolger „Shanghai’d In
Shangai“ erreichte Platz 14. Im Sommer 1975 kam
„My White Bicycle“ in die Charts und kündigte
das neue Album „Hair Of The Dog“ an, das nun
von Gitarrist Manny Charlton produziert wurde.
Während die europäische Ausgabe des Albums
die Ballade „Guilty“ enthielt, wurde diese in
den USA gegen das Everly Brothers-Cover „Love
Hurts“ ausgetauscht. In Europa wurde „Love
Hurts“ als Single veröffentlicht und überall hoch
in den Charts notiert. Alleine in Norwegen blieb
der Titel 60 Wochen in den Verkaufscharts.
Ebenfalls 1975 erschienen „My White Bicycle“
(Juni) und „Holy Roller“ (November) und plat-
zierten sich in den Verkaufshitparaden. Das
1976 erschienene Album „Close Enough For
Rock ’n’ Roll“ enthielt mit „Carry Out Feelings“
wiederum eine einprägsame Ballade. Das Jahr
1977 brachte mit „Expect No Mercy“ ein weite-
res erfolgreiches NAZARETH-Album mit sich,
dem sich ein Jahr später „No Mean City“ an-
schloss. Hierfür verstärkten sie sich sogar mit
Zal Cleminson von der ALEX HARVEY BAND als
zweiten Gitarristen. 1980 wurden die Long-
player „Malice In Wonderland“ und „Playin’ The
Game“ veröffentlicht – weitere Meilensteine
in der Karriere der Band. Nach zweijähriger
Single-Charts-Pause tauchte NAZARETH 1982
mit der von McCafferty geschriebenen Ballade
„Dream On“ wieder auf. Danach wurde es et-
was ruhiger um die Rocker, die sich auch Solo-
Projekten widmeten. McCafferty sang sogar im
Duett mit Hans Hartz. 1994 war er mit einer
neuen Version von „Love Hurts“ zusammen
mit den Münchener Philharmonikern in den
deutschen Charts. 1995 verließ Billy Rankin die
Gruppe und wurde durch Jimmy Murrison er-
setzt. Am 30.04.1999 starb Darrell Sweet nach
einem Herzanfall kurz vor einem Auftritt. Für ihn
rückte Lee Agnew, der Sohn von Bassist Pete, in
die Band nach. Im Februar 2008 erschien mit
„The Newz“ das aktuelle Album zum 40-jähri-
gen Jubiläum von NAZARETH.
Die markante Reibeisenstimme von Leadsän-
ger Dan McCafferty hat auch nach 40 Jahren
an nichts eingebüßt. Und so darf man auf die
Band gespannt sein, vor der sich selbst die
Musiker von AC/DC, DEEP PURPLE, GUNS N’
ROSES u.v.a. verneigen.
© Ulrich Eichblatt

Porsche Oldie Night, Bellamy Brothers

[nggallery id= 57]

Bereits seit Ende der 50er Jahre standen die
beiden Brüder Howard (*02.02.1946) und David
Bellamy (*16.09.1950) – beide in Darby, Florida
geboren – professionell auf der Bühne.
Schon in jungen Jahren verschrieben sie sich
ganz der Musik. Bevor sie sich jedoch weiter in
Richtung Country Musik entwickelten, waren
sie für damalige Größen wie Percy Sledge,
Little Anthony u.a. aktiv.
1968 gründeten sie ihre erste eigene Band
JERICHO, die sich 1971 trennte. Neben ihrer
Band machten sich die Brüder als Songschrei-
ber einen Namen: so schrieb David Bellamy
beispielsweise 1973 für Jim Stafford den
Hit „Spiders And Snakes“, den die BELLAMY
BROTHERS später auch selbst aufnahmen. Zu-
dem jobbte er als STAFFORD Road-Manager.
1975 erhielten die BELLAMY BROTHERS vom
Label Curb einen Plattenvertrag. Bei diesem
08
www.porsche-oldie-night.de
Label waren u.a. auch die OSMONDS unter
Vertrag. Gründer Mike Curb hatte 1971 unter
dem Namen THE CONGREGATION den Hit
„Softly Whispering I Love You“. Die erste Single
„Nothin’ Heavy” erreichte Platz 77 der amerika-
nischen Billboard-Charts. Der Zufall wollte es,
dass ihnen Produzent Phil Gerhard „Let Your
Love Flow“ anbot. Der Song – mehr Pop als „nur
Country“ – wurde zum weltweiten Hit und
damit zum kommerziellen Durchbruch der
BELLAMY BROTHERS. Hierzulande hatte Jürgen
Drews mit der deutschen Version „Ein Bett im
Kornfeld“ seinen Durchbruch als Schlagersän-
ger. Neben dem europäischen Pop-Markt woll-
ten sie sich in Amerika in der Country-Szene
etablieren. Dieses fiel aber zunächst schwer,
da die Country-Fans ihre Schwierigkeiten mit
den drivigen Pop-Sounds hatten. So wurde
Deutschland (neben England) für sie zu einem
der wichtigsten Märkte in Europa. Die Beliebt-
heit bei der deutschen Jugend zeigte sich, als
sie 1977 den bronzenen BRAVO-Otto erhielten.
„Satin Sheets“, die Nachfolge-Single schaffte
es in Deutschland bis auf Platz 12 und war
ebenso wie Single Nr. 3, „Highway 2-18“ (1977),
ein flotter Pop-Song. In den USA wurde „Hell
Cat“ veröffentlicht, ein Titel, der ebenso wie
„Nothin’ Heavy“ in Deutschland auf einer
B-Seite landete. Im gleichen Jahr kletterte
„Crossfire“ wieder in die Top Twenty. Auch die
deutsche Originalversion, „Himbeereis zum
Frühstück“ von Hoffmann & Hoffmann, wurde
zum Hit. 1979 wurde der Song „If I Said You Had
A Beautiful Body Would You Hold It Against
Me“ an den Start gebracht und zu einem wei-
teren Markenzeichen der BELLAMY BROTHERS.
Im Guiness Buch der Rekorde wurde der Song
als längster Titel überhaupt geführt. Durch
einen veränderten Stil und neue Produktionen,
schafften sie auch den Sprung in die amerika-
nische Country-Szene. Nicht nur dieser Titel
schoss auf Platz 1 der Country-Charts, sondern
auch seine Nachfolger „Sugar Daddy“ und
„Dancin’ Cowboys“. 1984 hatten die BELLAMY
BROTHERS mit „I Need More Of You“ hierzulan-
de einen weiteren Hit. Die Nr. 1 Hits „Too Much
Is Not Enough“ (1986) und „Kids Of The Baby
Boom“ (1987) waren in den Country-Charts
ebenfalls erfolgreich. 1991 trafen sie auf Ralph
Siegel, der mit ihnen die Alben „Neon Cowboy“
(1991) und „Beggars And Heroes“ (1992) so-
wie ein Weihnachtsalbum produzierte. Damit
läutete er zugleich das BELLAMY BROTHERS-
Comeback ein. Bis heute veröffentlichen sie
regelmäßig neue Platten und zählen zur ers-
ten Garde der US Country-Stars. Warum das
so ist, werden die BELLAMY BROTHERS auf der
Porsche-Oldie-Night zeigen.
© Ulrich Eichblatt

Porsche Oldie Night, 10CC

[nggallery id=56]

Eigentlich lässt sich das Gründungsjahr von
10 CC nicht exakt bestimmen, da die einzelnen
Musiker in verschiedenen Bands und Projek-
ten musizierten und diese auch übergreifend
zusammenführten. Als Ursprungsort wird von
den Beteiligten übereinstimmend Manchester
genannt. Eric Stewart und Graham Gouldman
spielten zuvor bei den MINDBENDERS (Hits
u.a. „Hello Josephine“, „Game Of Love“ und
„A Groovy Kind Of Love“). Zudem war Gould-
man als Songschreiber Hit-Lieferant für Bands
wie THE HOLLIES, HERMAN’S HERMITS und
die YARDBIRDS. 1970 stießen noch Lol Creme
und Kevin Godley dazu. Bevor es jedoch mit
10 CC losging, hatten Stewart, Creme und
Godley unter dem Namen HOTLEGS mit „Nean-
derthal Man“ einen weltweiten Hit. Nach dem
Album „You Didn’t Like It …” / „Thinks – School
Stinks“ fiel dann endlich der Startschuss für 10 CC .
18
Gleich die erste Single „Donna“ erreichte 1972
Platz 2 in den englischen Charts und wurde
gefolgt von „Johnny Don’t Do It“. Bereits mit
„Rubber Bullets“ gelangte 1973 der Sprung an
die Spitze der britischen Hitparaden und der
Song stieg auch in den USA ein. Song und Sin-
gle sorgten gleich in zweierlei Hinsicht für Auf-
sehen: während die Single nur die kurze Ver-
sion enthielt, wurde bei den Chartplatzierun-
gen im Funk zumeist die lange Variante mit
langsamem Mittelteil gespielt, was zu einer
erhöhten Nachfrage nach dem Album führte.
Zudem wurde die Rückseite „Waterfall“ einer
der meistgespielten Titel in den Softrunden
der Diskotheken.
Mit „The Dean And I“ ging es in den Hitpara-
den weiter. „The Worst Band In The World“ und
„The Wallstreet Shuffle“ schlossen sich 1974
an. Letztgenannter Titel wurde eine Nr. 1 in Hol-
land. Auf dem Fuße folgten „Silly Love“ (1974)
und im Jahr darauf „Life Is A Minnestrone“.
1975 stand ganz im Zeichen des wohl weltweit
erfolgreichsten 10 CC-Songs „I’m Not In Love“,
der noch heute zu den beliebtesten Softsongs
überhaupt zählt. Fast überall setzte sich die
Ballade an die Spitze der Charts fest. Im Zuge
des Balladen-Hypes erinnerte man sich plötz-
lich an „Waterfall“, der einstigen Rückseite von
„Rubber Bullets“ (1973) und veröffentlichte die-
se gleich im Anschluss.
Die Nachfolge-Single „Art For Art’s Sake“ war
erneut ein Top Ten-Erfolg, dem seltsamerweise
erneut ein älterer Song, „Lazy Ways“, folgte.
Mit „I’m Mandy, Fly Me“ wurde als Follow-Up
wiederum eine hochdotierte Ballade veröf-
fentlicht – zugleich die letzte Single als Quar-
tett.
Kevin Godley und Lol Creme kehrten 10 CC
den Rücken und waren fortan u.a. mit „An
Englishman in New York“, „Wedding Bell“ und
„Cry“ erfolgreich. Auch als Video-Produzenten
machten sie sich einen Namen.
Für sie stießen Stuart Tosh (zuvor bei PILIT und
ALAN PARSONS PROJECT), Paul Burgess, Dun-
can Mackay und Rick Fenn zu 10 CC.
„Good Morning Judge“ hieß der 1977er Nr. 5
Hit in der englischen Heimat, während der
amerikanische und kanadische Markt sich
für „People In Love” entschieden. Geradezu
musikalisch revolutionär wurde das Jahr 1978
für 10 CC, in dem sie mit der Reggae-Pop-
Nummer „Dreadlock Holiday“ ihren Stil kom-
plett änderten und erneut einen Nr. 1 Hit lan-
deten.
Dem schlossen sich mit „For You And I“, „One
Two Five“, „Run Away”, „24 Hours” und der
Akustik-Version von „I’m Not In Love” (1995)
weitere Hits an.
Auf der Porsche-Oldie-Night werden Graham
Gouldman, Paul Burgess und Rick Fenn bewei-
sen, warum 10 CC zu den musikalisch vielfäl-
tigsten Bands der 70er und 80er Jahre zählte.
© Ulrich Eichblatt

Porsche Oldie Night, Joey Dee & The Starliters

[nggallery id= 55]

OEY DEE wurde am 11. Juni 1940 in Passaic,
New Jersey, als Joseph DiNicola geboren. Dort
besuchte er das Paterson State College mit
dem Ziel, High School-Lehrer für Geschichte
und Englisch zu werden. Während dieser Zeit
gründete er zusammen mit Tony Sciuto und
John Yanick seine erste Gruppe, THE THUNDER
TRIO.
Die STARLITERS formierte er 1958 in der Besetz-
ung Carlton Laitimor, Willie Davis, Larry Vernieri.
David Brigati kam als letzter dazu, da er zu
dieser Zeit einen Plattenvertrag mit HI-FIVES
hatte, bei denen JOEY DEE des öfteren im Back-
ground sang. Die erste Single „Face Of An An-
gel“ konnte sich noch nicht durchsetzen, doch
war auf der B-Seite „Shimmy Baby“ bereits das
Rock ’n’ Roll Potential der STARLITERS zu spüren.
Mit einigen Umbesetzungen ging es in den
Olivieri’s Club in New Jersey, wo JOEY DEE &
28
www.porsche-oldie-night.de
THE STARLITERS von Agent Don Davis entdeckt
und für die New Yorker Peppermint Lounge
verpflichtet wurden. Aus dem ursprünglich ge-
planten Wochenend-Gig wurde ein 13-mona-
tiges Engagement. Hier traf JOEY DEE auf das
High Society-Publikum aus Show-Biz und Politik.
Mit besonderem Stolz erfüllten ihn dabei seine
Zusammentreffen mit Judy Garland, Shirley
MacLaine, John Wayne, Truman Capote, Nat
„King“ Cole und Jackie und Ted Kennedy. Selbst
die RONETTES und BEATLES ließen sich in der
Peppermint Lounge blicken. Im November 1961
wurde mit dem „Peppermint Twist“ die erste
Single auf dem Roulette-Label veröffentlicht
und schoss gleich an die Spitze der amerikani-
schen Charts. Auch in Europa hielten der erste
Rock ’n’ Roll-Tanz ohne Körperberührung und der
Song gleichsam ihren Siegeszug in die Hitpara-
den. Auf Grund des Erfolges wurde kurz darauf
das Album „Doin’ The Twist At The Peppermint
Lounge“ live eingespielt. Nur unwesentlich spä-
ter brachte die Plattenfirma mit „All The World’s
Twistin“ von JOEY DEE & THE STARLITERS das
erste offizielle Studioalbum heraus. Dazu kam
zusätzlich noch die Single „Everytime I Think
About You“ auf den Markt.
Passend zum Paramount-Film „Hey Let’s Twist“
wurde die gleichnamige Single veröffentlicht,
die mit der Platz 20 Notierung nicht ganz
den Erwartungen entsprach. Der Song „Shout“
schaffte es immerhin in den USA auf Platz 6,
wohingegen die nächste Single „What Kind Of
Love Is This“ den Einzug in die Top Ten mit Platz
18 verfehlte. In zahlreichen anderen Ländern
jedoch die Spitzenposition erreichte.
Im selben Jahr gelang es der Gruppe mit „Ya
Ya“ auf Platz 4 der deutschen Charts. Im April
1963 wurde „Hot Pastrami With Mashed Pota-
toes“ in den US-Charts notiert – in Deutsch-
land setze sich im Mai „No No“ durch. Wie zu
jener Zeit üblich, sang JOEY DEE einige seiner
Hits nun auch in deutscher Sprache!
Mit den RONETTES nahm JOEY DEE im Mai
acht Songs auf und komplettierte sein Studio-
album mit vier Instrumenten, die mit neuer
Band eingespielt wurden.
Im November 1963 buchte JOEY DEE für seine
zweite Europa-Tour kurzerhand die BEATLES
für sein Vorprogramm! Mit „Ya Ya“ hatte er in
erster Linie in Europa Erfolg.
Im Laufe der Zeit gaben sich bei THE STAR-
LITERS zahlreiche – später weltbekannte –
Musiker die Klinke in die Hand. So spielten
z.B. auch JIMI HENDRIX oder Charles Neville
von den NEVILLE BROTHERS. Auch drei der vier
YOUNG RASCALS spielten für JOEY DEE!
Mit seinen Hits aus der Rock ’n’ Roll-Ära wird
JOEY DEE das Stuttgarter Publikum sicherlich
auch zum Twist-Comeback motivieren können.
Als besonderes Bonbon studiert er eigens für
die Porsche-Oldie-Night auch seine deutschen
Hits wieder ein.
© Ulrich Eichblatt

Porsche Oldie Night, Joey Dee & The Starliters

[nggallery id= 55]

OEY DEE wurde am 11. Juni 1940 in Passaic,
New Jersey, als Joseph DiNicola geboren. Dort
besuchte er das Paterson State College mit
dem Ziel, High School-Lehrer für Geschichte
und Englisch zu werden. Während dieser Zeit
gründete er zusammen mit Tony Sciuto und
John Yanick seine erste Gruppe, THE THUNDER
TRIO.
Die STARLITERS formierte er 1958 in der Besetz-
ung Carlton Laitimor, Willie Davis, Larry Vernieri.
David Brigati kam als letzter dazu, da er zu
dieser Zeit einen Plattenvertrag mit HI-FIVES
hatte, bei denen JOEY DEE des öfteren im Back-
ground sang. Die erste Single „Face Of An An-
gel“ konnte sich noch nicht durchsetzen, doch
war auf der B-Seite „Shimmy Baby“ bereits das
Rock ’n’ Roll Potential der STARLITERS zu spüren.
Mit einigen Umbesetzungen ging es in den
Olivieri’s Club in New Jersey, wo JOEY DEE &
28
www.porsche-oldie-night.de
THE STARLITERS von Agent Don Davis entdeckt
und für die New Yorker Peppermint Lounge
verpflichtet wurden. Aus dem ursprünglich ge-
planten Wochenend-Gig wurde ein 13-mona-
tiges Engagement. Hier traf JOEY DEE auf das
High Society-Publikum aus Show-Biz und Politik.
Mit besonderem Stolz erfüllten ihn dabei seine
Zusammentreffen mit Judy Garland, Shirley
MacLaine, John Wayne, Truman Capote, Nat
„King“ Cole und Jackie und Ted Kennedy. Selbst
die RONETTES und BEATLES ließen sich in der
Peppermint Lounge blicken. Im November 1961
wurde mit dem „Peppermint Twist“ die erste
Single auf dem Roulette-Label veröffentlicht
und schoss gleich an die Spitze der amerikani-
schen Charts. Auch in Europa hielten der erste
Rock ’n’ Roll-Tanz ohne Körperberührung und der
Song gleichsam ihren Siegeszug in die Hitpara-
den. Auf Grund des Erfolges wurde kurz darauf
das Album „Doin’ The Twist At The Peppermint
Lounge“ live eingespielt. Nur unwesentlich spä-
ter brachte die Plattenfirma mit „All The World’s
Twistin“ von JOEY DEE & THE STARLITERS das
erste offizielle Studioalbum heraus. Dazu kam
zusätzlich noch die Single „Everytime I Think
About You“ auf den Markt.
Passend zum Paramount-Film „Hey Let’s Twist“
wurde die gleichnamige Single veröffentlicht,
die mit der Platz 20 Notierung nicht ganz
den Erwartungen entsprach. Der Song „Shout“
schaffte es immerhin in den USA auf Platz 6,
wohingegen die nächste Single „What Kind Of
Love Is This“ den Einzug in die Top Ten mit Platz
18 verfehlte. In zahlreichen anderen Ländern
jedoch die Spitzenposition erreichte.
Im selben Jahr gelang es der Gruppe mit „Ya
Ya“ auf Platz 4 der deutschen Charts. Im April
1963 wurde „Hot Pastrami With Mashed Pota-
toes“ in den US-Charts notiert – in Deutsch-
land setze sich im Mai „No No“ durch. Wie zu
jener Zeit üblich, sang JOEY DEE einige seiner
Hits nun auch in deutscher Sprache!
Mit den RONETTES nahm JOEY DEE im Mai
acht Songs auf und komplettierte sein Studio-
album mit vier Instrumenten, die mit neuer
Band eingespielt wurden.
Im November 1963 buchte JOEY DEE für seine
zweite Europa-Tour kurzerhand die BEATLES
für sein Vorprogramm! Mit „Ya Ya“ hatte er in
erster Linie in Europa Erfolg.
Im Laufe der Zeit gaben sich bei THE STAR-
LITERS zahlreiche – später weltbekannte –
Musiker die Klinke in die Hand. So spielten
z.B. auch JIMI HENDRIX oder Charles Neville
von den NEVILLE BROTHERS. Auch drei der vier
YOUNG RASCALS spielten für JOEY DEE!
Mit seinen Hits aus der Rock ’n’ Roll-Ära wird
JOEY DEE das Stuttgarter Publikum sicherlich
auch zum Twist-Comeback motivieren können.
Als besonderes Bonbon studiert er eigens für
die Porsche-Oldie-Night auch seine deutschen
Hits wieder ein.
© Ulrich Eichblatt

Porsche Oldie Night, Crystals

[nggallery id=54]

Wer nun wirklich ursprünglich zu den CRYSTALS
gehörte, ist nur schwerlich nachzuvollziehen.
Stets legte Produzent Phil Spector Wert auf
die Feststellung, dass er der alleinige Rechte-
inhaber an dem Namen sei und ausschließlich
er bestimmen könne, wer die CRYSTALS-Songs
singen dürfe. Als erste Gruppe seines Labels
Philles Records sorgten sie für Spectors erste
Erfolge als Produzent.
Die meisten Titel der amerikanischen Mädchen-
gruppe, die aus Brooklyn stammte, sangen
Darlene Lowe, Dolores „Dee Dee“ Kenibrew,
Barbara Alston (starb am 15.05.1992) und Do-
lores „La La“ Brooks. Die weiteren Mitglieder
waren Mary Thomas, Myrna Girard und Patricia
„Patsy“ Wright. Zur Zeit ihrer Entdeckung be-
suchten sie noch alle die Highschool.
Den ersten Hitparadenerfolg verzeichneten
sie 1962 mit „There’s No Other (Like My Baby)“,
12
www.porsche-oldie-night.de
der in den USA Platz 20 erreichte. Zu weiteren
Top-Hits avancierten im März desselben Jahres
„Uptown“ (Platz 13 in den USA) und „He’s A
Rebel“ (November 1962), das von Gene Pitney
geschrieben und von Darlene Lowe (und ihrer
Begleitband THE BLOSSOMS) gesungen wurde.
Der Song wurde zugleich ihr erster amerika-
nischer Nr. 1 Hit und der erste Chart-Erfolg in
Europa (England Platz 19). 1962 erreichte „He’s
Shure The Boy I Love“ in den USA Platz 3.
Der CRYSTALS-Hit war zugleich das Pech der
SHIRELLS; sie hatten den Song abgelehnt, weil
„der Sänger einen Bad Boy“ liebt und dieses
nicht standesgemäß sei.
Die Single „He Hit Me (And It Felt Like A Kiss)”
kam dagegen nicht in die Billboard Charts,
avancierte aber zu einem der Kultklassiker der
CRYSTALS.
Ein paar Monate später setzten sich die CRYSTALS
auch in Deutschland durch und schafften mit
„Da Doo Ron Ron“ im August 1963 Platz 22,
ihren hierzulande größten Erfolg. In der ame-
rikanischen Heimat platzierte sich die Single
auf Platz 3 und erreichte in England immer-
hin Platz 5. Im Oktober 1974 kam der Titel als
Wiederveröffentlichung noch einmal in die Zu den heutigen CRYSTALS gehören Dolores
englischen Top 20 (Nr. 15). „Dee Dee“ Kenibrew, Patricia Pritchett-Lewis
Mit der nächsten Single „Then He Kissed Me“ und Melissa Antoinette Grant, die regelmäßig
schafften die CRYSTALS in den USA Platz 6, als „Legendary Ladies of „Rock ’n’ Roll“ auftre-
während sie in England nur knapp die Pole- ten. Insbesondere Dolores „Dee Dee“ Kenibrew
Position verpassten. In Deutschland wurde ist es zu verdanken, dass es die CRYSTALS nach
der Titel auf Nummer 46 immerhin in den Top wie vor gibt. Sie war es, die sich stets dafür ein-
50 notiert. 1965 coverten die BEACH BOYS den setze, die Musik am Leben zu erhalten. Sie tourt
Titel und veröffentlichten ihn als „Then I Kissed bereits seit den 80er Jahren und sorgt dafür,
her“. dass neben den Chart-Hits auch Klassiker wie
Bei diesen beiden Hits wird übrigens Dolores „Why Do Fools Fall In Love“, „Ain’t No Mountain
„La La“ Brooks als Sängerin in den Aufnahme- High Enough“, „I’ll Be There“, „Dedicated To The
protokollen geführt. Der letzte Hit der CRYSTALS One I Love“ u.v.a nicht in Vergessenheit geraten.
wurde mit „I Wonder“ im März 1964 (Platz 36) in Man darf gespannt sein auf ihre „High Energy
England notiert. Show“ bei der Porsche-Oldie-Night 2009!
Da es danach mit den Hits der Mädchengrup- © Ulrich Eichblatt
pe vorbei war und „Little Boy“ sowie „All Grown
Up“ nur auf hinteren Plätzen der Top 100
landeten, löste Phil Spector 1966 die Gruppe
kurzerhand auf. Zudem fokussierte er sich als
Produzent nun mehr auf die RONETTES. Im-
merhin sind zwei der CRYSTALS-Hits in den
„ewigen Top 50“ der populärsten Pop Songs in
der Rock ’n’ Roll Hall Of Fame.

Porsche Oldie-Night – Wirtschaftswunder

[nggallery id= 53]

„Um Himmels Willen, was für schrille Typen“,
jubelte ein „Süddeutscher“ Journalist, als er
bei einem Konzert der Band WIRTSCHAFTS-
WUNDER von jener tiefen Erkenntnis erleuch-
tet wurde, die seit deren Gründung so viele mit
ihm teilen: „Schlager machen glücklich!“.
Seit den 90er Jahren tragen Helga und Oswald,
Dr. Sputnik und Hans Albern, Jens von Eden und
als jüngster Glücksbringer Eddie Schillinger
diese Botschaft in die zwischen Nordsee und
Alpen gelegenen Städte und Länder.
Der Aufstieg zur Kultband war unaufhaltsam
und mit jedem WIRTSCHAFTSWUNDER-Konzert
feierten die deutschen Schlager der 50er und
60er Jahre fröhliche Urständ’. Eine mitreißende
Live–Show brachte die Gruppe alsbald vor
die Fernsehkameras und in die großen Hallen
ebenso, wie in die edlen Clubs, wo „Stil“ noch
etwas gilt.
26
Manuela und Freddy Quinn, Vico Torriani und
Gus Backus, Mina, Connie Francis, Gitte & Rex
– Ihre Lieder bleiben unvergessen, nicht zuletzt
dank WIRTSCHAFTSWUNDER. Dabei ist WIRT-
SCHAFTSWUNDER nicht einfach ein Schlager-
Plagiat. Im Gegenteil: Mit frechem Augenzwin-
kern serviert die Band eine schillernd-bunte
Musikrevue, in der sich Ironie und Nostalgie auf
gleicher Augenhöhe begegnen. Ein Abend mit
WIRTSCHAFTSWUNDER ist ein Ausflug in die
Teenagerjahre der Republik, mit einer knalligen
Darbietung im Stil der heutigen Zeit.
Erleben Sie die charismatische Sängerin Helga,
mit Ihrem betörenden Stewardessencharme,
den Entertainer Oswald, ein kurioser Tanz-
künstler ohnegleichen und eine mit Musiker-
legenden wie Dr. Sputnik (Schlagzeug), Eddie
Schillinger (Gitarre), Jens von Eden (elektrische
Orgel) und dem legendären Hans Albern (Bass),
hochkarätig besetzte Band.
Die Typen, die diese Musiker darstellen, sind
alleine schon die halbe Show.
WIRTSCHAFTSWUNDER –
„Schlager machen eben glücklich“
www.wiwu.de