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Eigentlich lässt sich das Gründungsjahr von
10 CC nicht exakt bestimmen, da die einzelnen
Musiker in verschiedenen Bands und Projek-
ten musizierten und diese auch übergreifend
zusammenführten. Als Ursprungsort wird von
den Beteiligten übereinstimmend Manchester
genannt. Eric Stewart und Graham Gouldman
spielten zuvor bei den MINDBENDERS (Hits
u.a. „Hello Josephine“, „Game Of Love“ und
„A Groovy Kind Of Love“). Zudem war Gould-
man als Songschreiber Hit-Lieferant für Bands
wie THE HOLLIES, HERMAN’S HERMITS und
die YARDBIRDS. 1970 stießen noch Lol Creme
und Kevin Godley dazu. Bevor es jedoch mit
10 CC losging, hatten Stewart, Creme und
Godley unter dem Namen HOTLEGS mit „Nean-
derthal Man“ einen weltweiten Hit. Nach dem
Album „You Didn’t Like It …” / „Thinks – School
Stinks“ fiel dann endlich der Startschuss für 10 CC .
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Gleich die erste Single „Donna“ erreichte 1972
Platz 2 in den englischen Charts und wurde
gefolgt von „Johnny Don’t Do It“. Bereits mit
„Rubber Bullets“ gelangte 1973 der Sprung an
die Spitze der britischen Hitparaden und der
Song stieg auch in den USA ein. Song und Sin-
gle sorgten gleich in zweierlei Hinsicht für Auf-
sehen: während die Single nur die kurze Ver-
sion enthielt, wurde bei den Chartplatzierun-
gen im Funk zumeist die lange Variante mit
langsamem Mittelteil gespielt, was zu einer
erhöhten Nachfrage nach dem Album führte.
Zudem wurde die Rückseite „Waterfall“ einer
der meistgespielten Titel in den Softrunden
der Diskotheken.
Mit „The Dean And I“ ging es in den Hitpara-
den weiter. „The Worst Band In The World“ und
„The Wallstreet Shuffle“ schlossen sich 1974
an. Letztgenannter Titel wurde eine Nr. 1 in Hol-
land. Auf dem Fuße folgten „Silly Love“ (1974)
und im Jahr darauf „Life Is A Minnestrone“.
1975 stand ganz im Zeichen des wohl weltweit
erfolgreichsten 10 CC-Songs „I’m Not In Love“,
der noch heute zu den beliebtesten Softsongs
überhaupt zählt. Fast überall setzte sich die
Ballade an die Spitze der Charts fest. Im Zuge
des Balladen-Hypes erinnerte man sich plötz-
lich an „Waterfall“, der einstigen Rückseite von
„Rubber Bullets“ (1973) und veröffentlichte die-
se gleich im Anschluss.
Die Nachfolge-Single „Art For Art’s Sake“ war
erneut ein Top Ten-Erfolg, dem seltsamerweise
erneut ein älterer Song, „Lazy Ways“, folgte.
Mit „I’m Mandy, Fly Me“ wurde als Follow-Up
wiederum eine hochdotierte Ballade veröf-
fentlicht – zugleich die letzte Single als Quar-
tett.
Kevin Godley und Lol Creme kehrten 10 CC
den Rücken und waren fortan u.a. mit „An
Englishman in New York“, „Wedding Bell“ und
„Cry“ erfolgreich. Auch als Video-Produzenten
machten sie sich einen Namen.
Für sie stießen Stuart Tosh (zuvor bei PILIT und
ALAN PARSONS PROJECT), Paul Burgess, Dun-
can Mackay und Rick Fenn zu 10 CC.
„Good Morning Judge“ hieß der 1977er Nr. 5
Hit in der englischen Heimat, während der
amerikanische und kanadische Markt sich
für „People In Love” entschieden. Geradezu
musikalisch revolutionär wurde das Jahr 1978
für 10 CC, in dem sie mit der Reggae-Pop-
Nummer „Dreadlock Holiday“ ihren Stil kom-
plett änderten und erneut einen Nr. 1 Hit lan-
deten.
Dem schlossen sich mit „For You And I“, „One
Two Five“, „Run Away”, „24 Hours” und der
Akustik-Version von „I’m Not In Love” (1995)
weitere Hits an.
Auf der Porsche-Oldie-Night werden Graham
Gouldman, Paul Burgess und Rick Fenn bewei-
sen, warum 10 CC zu den musikalisch vielfäl-
tigsten Bands der 70er und 80er Jahre zählte.
© Ulrich Eichblatt