Ein typischer Oktobersonntag. Früh morgens aufstehen und die üblichen Tagesarbeiten im Geschäft verrichten. Anschließend kurz mit dem Hund nach draußen, zu Mittag essen. Jeder, der mich kennt weiß, dass es Frühstück nur im Urlaub gibt. (Nur: Was ist Urlaub?)
Anschließend: Ausgedehnter Spaziergang und Vorbereitungen im Geschäft für den Montag.
So auch heute. Doch wieder einmal ist es der lange Spaziergang am Nachmittag, der mit einer Überraschung trumpft.
Nebelobergrenze zwischen 800 und 1000 Meter. So lautete die Aussage im Radio. Nach so viel Sonne in diesem Jahr überlege ich mir nicht erst in höhere Lage zu fahren, sondern einen typisch herbstlichen Spaziergang zu machen.
Doch dann nach rund 20-minütigem Marsch bemerke ich wie es heller wird. Der Blick nach oben lässt mich zwar Nebel erkennen, aber die Baumspitzen werden von der zuvor nicht sichtbaren Sonne ausgestrahlt. Ein wenig erinnert es an die goldene Spitze eines Weihnachtsbaumes.
Es geht nicht mehr lang, da sind die zuvor nur an den obersten Ästen zu sehenden Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Sanft und angenehm wärmen Sie die Hände, das Gesicht und das Gemüt. Zeit für eine Pause auf einer Sitzbank (denn irgendwann muss ich das hier ja geschrieben haben.)
Umgeben von kühler Herbstluft sitze ich und genieße die Ruhe. Kein Luftzug stört diesen entspannenden Moment. Mein Blick geht nach Südwest. Dorthin von wo die wärmenden Sonnenstrahlen kommen. Auch Laika sucht sich einen Platz in der Sonne und fühlt sich hier beim Nagen an einem Ästchen sichtbar wohl.
Aus der Ferne sind Schritte zu hören. Langsam kommen Sie näher. Sie können die Ruhe und Geborgenheit aber nicht stören. Es sind keine Schritte der oftmals anzutreffenden lärmenden und schnatternden Walker, die ihre Stöcke laut hinter sich herziehen als wollten Sie ihre Spuren verwischen. Laika hebt den Kopf und blickt in die Richtung aus der die Schritte kommen. Es sind die Schritte eines Pferdes. Nicht alleine, sondern mit Reiterin. Wir grüßen das Gespann und beobachten sie beim Vorbeitraben.
Wir setzen unseren Spaziergang fort. Der Weg führt uns wieder zum Ausgangspunkt zurück. Wieder heraus aus der Ruhe. Zurück in den Nebel, zurück zur Arbeit. Es waren 40 Höhenmeter und 1,5 Stunden, die für uns den gesamten Oktobersonntag zu einem wunderbaren Tag werden ließen. Kein Geld und keinen Luxus hat es hierzu gebraucht.