Deborah Crombie – Die stillen Wasser des Todes

Mein zuletzt gehörtes Hörbuch ist der Gemma-Duncan-Krimi „Die stillen Wasser des Todes“, vorgetragen von Jürgen Holdorf.

Zur Handlung:

Duncan und Gemma sind verheiratet und beides Polizisten. Nach dem eine Kollegin vermisst wird, wird Duncan mit den Ermittlungen beauftragt. Es stellt sich heraus, dass die Vermisste ermordet worden ist. Die Ermittlungen führen ihn immer weiter in die Führungsebene der Polizei.

Der Roman spielt in der Nahe London liegenden Kleinstadt Henley-on-Thames. Im Mittelpunkt steht der Ruder-Club „Leander“. Um mir beim Hören der Bücher noch bessere „reale“ Bilder vorstellen zu können schaue ich mir die Handlungsorte (soweit diese tatsächlich existieren) parallel im Internet an. Was ich hierbei fand hat mir sehr gefallen. Da könnte ich mir auch einen Urlaub vorstellen…..

Das Buch

Crombie schreibt unterhaltsam und spannend. Der Handlungsverlauf ist in deutlich zu erkennende Szenen aufgeteilt, die jeweils mit einem gedachten „Cliffhanger“ enden ehe sie nach einer oder mehrerer Szenen dort wieder einsetzen. Das erfordert einerseits etwas mehr Konzentration, andererseits ist es einfach Hörpausen einzulegen. Jedes Kapitel beginnt mit Zitaten aus verschiedenen Ruderbootdokumentationen. Den tieferen Sinn oder einen Bezug zur Handlung konnte ich hier aber nicht ausmachen.

Der Vorleser

Jürgen Holdorf hat eine recht kräftige Stimme mit tiefer Tonlage. Er liest durchweg mit interessanter Betonung. In der von mir gehörten Fassung „audible“ entstehen an manchen Teilen unerklärliche Pausen. Vermutlich stammen sie vom Zusammenfügen einzelner Teile (hier hätte sauberer geschnitten werden sollen). Die wörtliche Reder einzelner Personen ist zufriedenstellend durch die Stimmlage zu erkennen, auch wenn ich schon Vorleser mit noch deutlicher Anpassung gehört habe.

Fazit

Das Buch ist lesens- / hörenswert. Ein „normaler“ Krimi. Keine „Horror-“ oder „Fantasyszenen“. Mit rd. 15 Stunden ist man zwar eine Weile beschäftigt, lebt sich in dieser Zeit aber umso mehr in die Handlung rein.

‘Die Nacht hat viele Augen’ von Shannon McKenna

Ein Thriller, der spannend und einem Hauch Erotik gemischt sein soll. Die ungekürzte Version dieses Buches hörte ich mir an. Gesamtdauer: knapp 15,5 Stunden.

Zum Inhalt:

Im Handlungsmittelpunkt steht der Millionär Victor Lazar, welcher seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf dubioser Gegenstände bestreitet.

In den beiden Hauptrollen stehen Seth Mackey, ein Sicherheitsexperte, welcher vermutet, dass Victor Lazar für den Tod seines Halbbruders verantwortlich ist.

Daneben steht die Raine Cameron, die sich mit diesem falschen Namen in die Firma des Lazar einstellen ließ und vermutet, dass Lazar für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist.

Seth und Raine finden auf komplizierte Weise immer weiter zueinander und verfolgen ihre Ziele – den Victor Lazar zur Rechenschaft zu ziehen.

Meine Beurteilung:

Die Story wird in der von mir gehörten Version von Svantje Wascher vorgetragen. Persönlich wäre mir jedoch eine männliche Stimme willkommener gewesen. Die Stimme von Wascher ist hier zu ausdruckslos, auch wenn sie sich um einen rauhen / kratzigen Unterton bemüht. (Zu Beginn vermutete ich zunächst eine Erkältung der Leserin.)

So interessant die Geschichte auch sein mag: Sie wäre in weniger als der Hälfte der Zeit ausreichend beschrieben. Leider hält sich die Autorin viel zu oft an Sexszenen auf. Irgendwann hörte ich auf zu zählen wie oft und in welchen Stellungen die beiden Hauptdarsteller sich zum sexuellen Höhepunkt brachten. Mit Erotik hat die Beschreibung der Liebeszenen wenig gemein, es sind schlichtweg Hardcore-Beschreibungen (FSK 18). Peinlich so etwas im Ohr zu haben, wenn mir die verschiedensten Spaziergänger dabei entgegenkommen.

Das Buch wäre in einer gekürzten Version sicherlich für mich interessanter gewesen. Vorausgesetzt die richtigen Szenen wären entsprechend gekürzt.

So gebe ich letztlich die Schulnote 4.