‘Die Nacht hat viele Augen’ von Shannon McKenna

Ein Thriller, der spannend und einem Hauch Erotik gemischt sein soll. Die ungekürzte Version dieses Buches hörte ich mir an. Gesamtdauer: knapp 15,5 Stunden.

Zum Inhalt:

Im Handlungsmittelpunkt steht der Millionär Victor Lazar, welcher seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf dubioser Gegenstände bestreitet.

In den beiden Hauptrollen stehen Seth Mackey, ein Sicherheitsexperte, welcher vermutet, dass Victor Lazar für den Tod seines Halbbruders verantwortlich ist.

Daneben steht die Raine Cameron, die sich mit diesem falschen Namen in die Firma des Lazar einstellen ließ und vermutet, dass Lazar für den Tod ihres Vaters verantwortlich ist.

Seth und Raine finden auf komplizierte Weise immer weiter zueinander und verfolgen ihre Ziele – den Victor Lazar zur Rechenschaft zu ziehen.

Meine Beurteilung:

Die Story wird in der von mir gehörten Version von Svantje Wascher vorgetragen. Persönlich wäre mir jedoch eine männliche Stimme willkommener gewesen. Die Stimme von Wascher ist hier zu ausdruckslos, auch wenn sie sich um einen rauhen / kratzigen Unterton bemüht. (Zu Beginn vermutete ich zunächst eine Erkältung der Leserin.)

So interessant die Geschichte auch sein mag: Sie wäre in weniger als der Hälfte der Zeit ausreichend beschrieben. Leider hält sich die Autorin viel zu oft an Sexszenen auf. Irgendwann hörte ich auf zu zählen wie oft und in welchen Stellungen die beiden Hauptdarsteller sich zum sexuellen Höhepunkt brachten. Mit Erotik hat die Beschreibung der Liebeszenen wenig gemein, es sind schlichtweg Hardcore-Beschreibungen (FSK 18). Peinlich so etwas im Ohr zu haben, wenn mir die verschiedensten Spaziergänger dabei entgegenkommen.

Das Buch wäre in einer gekürzten Version sicherlich für mich interessanter gewesen. Vorausgesetzt die richtigen Szenen wären entsprechend gekürzt.

So gebe ich letztlich die Schulnote 4.

„Die Anklage“ – ein Hörbuch

Einige Internetbekannte haben sich schon über meine oft länger andauernde Abwesenheit im Netz der Netze gewundert. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Einer der Gründe ist, dass ich einer regelrechten Hörbuchsucht verfallen bin.

Ein Hörbuch ist nichts anderes als ein von einem Sprecher vorgelesenes Buch. Oftmals werden hierbei Seiten ausgelassen (die gekürzten Versionen), viele werden aber auch in Ihrer kompletten Länge vorgetragen. Das Hörspiel hingegen ist vergleichbar mit einem Film im Fernseher mit geschlossenen Augen und den zusätzlichen Hinweisen für Sehbehinderte. Dies als kurze Erklärung, nachdem mich schon einige nach dem grundlegenden Unterschied gefragt haben.

Ich könnte die Bücher natürlich auch einfach kaufen und ganz einfach lesen. Zum Einen bin und war ich aber noch nie interessiert am Lesen, zum Anderen fehlt mir hierzu schlichtweg die Zeit. Über mehrere Wochen oder gar Monate hinweg ein Buch zu lesen erscheint mir nicht sonderlich fesselnd. Konzentriert hören kann ich aber während der langen Spaziergänge mit Laika.

Als siebtes Buch (vielleicht berichte ich über die sechs zuvor auch einmal) habe ich in den vergangenen Tagen den Thriller „Die Anklage“ von David Ellis gehört (im Original: „Breach of Trust“). Das Buch hat eine Länge von 16,5 Stunden. Das hört sich sehr lange an. Aber die Zeit vergeht hierbei im Fluge. Es ist schwierig die Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen und die Handlung bis zum Weiterhören ruhen zu lassen.

Das Buch wird erzählt von einem Rechtsanwalt (der Autor ist selbst auch Rechtsanwalt). Dieser vertritt als einer von mehreren Anwälten zu Beginn ein Mitglied der Regierung und erlangt hierbei einen großartigen Erfolg. Dem angeklagten kann die Mittäterschaft an einem Mord letztlich nicht nachgewiesen werden. Dieser Einstiegsfall gründet die Basis für den Rest des Thrillers. Kurz: Der Anwalt arbeitet eher unfreiwillig mit dem FBI zusammen und deckt „Unstimmigkeiten“ auf Regierungsebene auf. (Ich denke weitere Infos zum Inhalt wären gegenüber denen, die das Buch noch lesen möchten, unfair).

Das Hörbuch (nur von dem kann ich berichten) wird von dem männlichen Sprecher sehr gut vorgetragen. Durch geschickte Betonungen und Anpassung der Stimmlage zu gesprochenen Worten fühlt man sich sehr gut im Geschehen. Ausschweifungen oder langatmige „Zwischenspiele“ konnte ich nicht feststellen, dafür aber Wiederholungen von Fakten, die sehr hilfreich sind den Zusammenhang des Gesamtkomplexes der Handlung nicht zu verlieren. Jeder kann sich vorstellen, dass der Handlungsablauf bei der Länge des Buches einiges umfasst.

Im Handlungsablauf des Buches konnte ich keine Unstimmigkeiten erkennen. In vielen anderen Werken (wie auch Filmen im Fernsehen / Kino) stoße ich sonst sehr oft auf „logische Fehler“.

Mein Fazit: Das Buch kommt ohne viele Leichen aus. Die Gedanken des Erzählers werden in seinen rechtlichen und psychologischen Folgerungen sehr gut dargestellt. Phasenweise baut sich eine Spannung auf, die einem die Nackenhaare (soweit man welche hat) erstarren lassen.

Hat jemand eine andere Meinung zu dem Buch?