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Mitte der 60er Jahre gründeten Dan McCafferty,
Pete Agnew und Darrell Sweet in Schottland
die Band THE SHADETTES, die sich in erster Linie
als Coverband von Rocksongs in ihrer Heimat ei-
nen Namen machte. Zu ihnen stieß 1968 noch
Manuel „Manny“ Charlton und sie formierten
sich als NAZARETH. Als Live-Band tourten sie
zunächst ohne Plattenvertrag durch Europa,
bevor sie 1971 das erste Album „Nazareth“ ver-
öffentlichten. Hieraus wurde mit „Morning
Dew“ eine Single ausgekoppelt, die sich sogar
in einigen Charts platzieren konnte. Ein Jahr
später veröffentlichten sie das zweite Album
„Exercises“. Aufgrund des sich nicht einstellen-
den kommerziellen Erfolges wollte sich die
Plattenfirma von NAZARETH trennen. Auf einer
gemeinsamen Tournee mit DEEP PURPLE zeigte
sich Bassist Roger Glover so begeistert, dass
er 1973 das Album „Razamanaz“ produzierte.
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Gleich die erste Single-Auskopplung „Broken
Down Angel“ kam in England auf Platz 9, das
Follow Up „Bad Bad Boy“ erreichte ebenfalls die
Top Ten. Motiviert durch den Erfolg, schoben
Glover und NAZARETH noch im selben Jahr den
Longplayer „Loud ’n’ Proud“ nach, auf dem sich
mit „This Flight Tonight“ die Cover-Version eines
Joni Mitchel-Songs befand. Als Single führte
dieser Titel zum weltweiten Durchbruch für
NAZARETH und wurde nicht nur in Deutsch-
land zum Top Hit. Der Nachfolger „Shanghai’d In
Shangai“ erreichte Platz 14. Im Sommer 1975 kam
„My White Bicycle“ in die Charts und kündigte
das neue Album „Hair Of The Dog“ an, das nun
von Gitarrist Manny Charlton produziert wurde.
Während die europäische Ausgabe des Albums
die Ballade „Guilty“ enthielt, wurde diese in
den USA gegen das Everly Brothers-Cover „Love
Hurts“ ausgetauscht. In Europa wurde „Love
Hurts“ als Single veröffentlicht und überall hoch
in den Charts notiert. Alleine in Norwegen blieb
der Titel 60 Wochen in den Verkaufscharts.
Ebenfalls 1975 erschienen „My White Bicycle“
(Juni) und „Holy Roller“ (November) und plat-
zierten sich in den Verkaufshitparaden. Das
1976 erschienene Album „Close Enough For
Rock ’n’ Roll“ enthielt mit „Carry Out Feelings“
wiederum eine einprägsame Ballade. Das Jahr
1977 brachte mit „Expect No Mercy“ ein weite-
res erfolgreiches NAZARETH-Album mit sich,
dem sich ein Jahr später „No Mean City“ an-
schloss. Hierfür verstärkten sie sich sogar mit
Zal Cleminson von der ALEX HARVEY BAND als
zweiten Gitarristen. 1980 wurden die Long-
player „Malice In Wonderland“ und „Playin’ The
Game“ veröffentlicht – weitere Meilensteine
in der Karriere der Band. Nach zweijähriger
Single-Charts-Pause tauchte NAZARETH 1982
mit der von McCafferty geschriebenen Ballade
„Dream On“ wieder auf. Danach wurde es et-
was ruhiger um die Rocker, die sich auch Solo-
Projekten widmeten. McCafferty sang sogar im
Duett mit Hans Hartz. 1994 war er mit einer
neuen Version von „Love Hurts“ zusammen
mit den Münchener Philharmonikern in den
deutschen Charts. 1995 verließ Billy Rankin die
Gruppe und wurde durch Jimmy Murrison er-
setzt. Am 30.04.1999 starb Darrell Sweet nach
einem Herzanfall kurz vor einem Auftritt. Für ihn
rückte Lee Agnew, der Sohn von Bassist Pete, in
die Band nach. Im Februar 2008 erschien mit
„The Newz“ das aktuelle Album zum 40-jähri-
gen Jubiläum von NAZARETH.
Die markante Reibeisenstimme von Leadsän-
ger Dan McCafferty hat auch nach 40 Jahren
an nichts eingebüßt. Und so darf man auf die
Band gespannt sein, vor der sich selbst die
Musiker von AC/DC, DEEP PURPLE, GUNS N’
ROSES u.v.a. verneigen.
© Ulrich Eichblatt